Lieber Charlie, lieber Timm,
in den letzten Tagen haben wir durch mehrere Rundmails an eure Mitglieder und die Presse für einige Verwirrung gesorgt. Das Statement, in dem wir eure Mitglieds-Stadtwerke in eurem Namen dazu auffordern, doch bitte trotz aller Kritik dem Verband nicht den Rücken zu kehren, hat sicher zu einigen Nachfragen und Verstimmungen geführt. Uns ist klar geworden, dass wir euch damit viel Mehrarbeit und emotionalen Stress beschert, sowie das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen Zukunft Gas und seinen Mitglieder zusätzlich belastet haben. Das tut uns sehr leid...
Noch immer unterstützen viele Stadtwerke durch ihre Mitgliedschaft im Verband „Zukunft Gas" die Erdgas-Lobby. Dieser Verband finanziert zusammen mit Unternehmen wie Shell, Wintershall und Uniper Lobbyarbeit gegen den Ausbau erneuerbarer Energien und forciert fossile Abhängigkeit von Gas. Immer mehr Stimmen fordern deshalb den Ausstieg der Stadtwerke aus dem Lobbyverband „Zukunft Gas”.
In diesem Toolkit findest du viele verschiedene Möglichkeiten, wie du dazu beitragen kannst, dass sich die Stadtwerke für eine klimaneutrale, gerechte und gasfreie Zukunft und gegen die Gas-Lobby entscheiden.
Energiekonzerne haben durch jahrelange Lobbyarbeit unsere Abhängigkeit von fossilem Gas zementiert und sogar vergrößert.
Doch es regt sich Widerstand ... Medien berichten, Menschen vor Ort werden aktiv, Mitglieder treten aus.
Und wir sind noch lange nicht fertig...
In einer neuen Studie von Lobbycontrol werden die Lobby-Allianzen aus Gaskonzernen und Industrie ganz genau unter die Lupe genommen. Die Studie macht deutlich, wie massiv die Macht und der Einfluss der Gaslobby auf die Politik in den letzten Jahren waren und noch immer sind. Auch die neue Bundesregierung ist davon nicht ausgenommen.
Die Folgen: heimlicher Lobbyismus durch Seitenwechsler*innen, unreflektierte Übernahmen der Lügen der Gaslobby, milliardenschwere Fehlinvestitionen, fossile Abhängigkeiten, teure Gasrechnungen und ein folgenschweres Anfeuern der Energie- und Klimakrise...
Heute ist unsere Kampagne zum Thema Gaslobby, mit einem Whistleblower*innen Aufruf gestartet.
Es werden Mitarbeitende in Bundesministerien, Behörden und Energieunternehmen auf der Website gas.lobby-melden.de dazu aufgerufen, Informationen über den Einfluss von Lobbyist*innen der Gasindustrie auf die deutsche Politik zu leaken.
Demokratische Entscheidungen müssen endlich transparent und unter Beteiligung der Zivilgesellschaft getroffen werden.
Deshalb muss die Einflussnahme von Gasunternehmen in der aktuellen Energiekrise im Sinne des öffentlichen Interesses offengelegt werden.
Um der geballten und gut vernetzten Macht der Konzernlobby entgegen zu treten, müssen wir uns organisieren.
Heute stellen wir vor ... den Aktenoeffner.
Unter aktenoeffner.de findet ihr tiefe Recherche zu Transparenz und Lobbyismus. Die Arbeit des Aktenöffners legt z.B. offen, wie die Gaslobby in Mecklenburg-Vorpommern ein ganzes Netzwerk aus Politiker*innen um den Finger gewickelt hat. Wir bedanken uns für die großartige Recherche und freuen uns auf zukünftige Zusammenarbeit.
In unserer nächsten Kampagne werden wir der fossilen Lobby auf die Finger schauen und sie dann wirksam in die Schranken weisen. Allen Spender*innen versprechen wir: Wenn ihr den Konzernen, Lobbyverbänden und PR-Agenturen mal ordentlich in die Suppe spucken wollt, ist euer Geld bei uns gut angelegt.
Die Welt schlingert von Krise zu Katastrophe, Konzerne verkaufen unsere Zukunft und die Politik steht planlos daneben.
Doch wir haben kein Recht auf Hoffnungslosigkeit. Unser Kapital sind Mitgefühl und Wut.
Mit subversiven Kampagnen und Aktionen des zivilen Ungehorsams setzen wir dem Diskurs des WeiterSo etwas entgegen.
Martin Knobbe in „Die Lage am Morgen“ im Spiegel
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Wir sind ein junges Kollektiv und haben unsere erste Kampagne aus eigener Tasche bezahlt.
Jede Spende hilft uns dabei, die nächsten Aktionen noch größer aufzuziehen und den Bremser*innen wieder ordentlich in die Suppe zu spucken.
Wir stellen momentan unser Konto um,
schaut gerne in Kürze wieder vorbei!