Lieber Charlie, lieber Timm,
in den letzten Tagen haben wir durch mehrere Rundmails an eure Mitglieder und die Presse für einige Verwirrung gesorgt. Das Statement, in dem wir eure Mitglieds-Stadtwerke in eurem Namen dazu auffordern, doch bitte trotz aller Kritik dem Verband nicht den Rücken zu kehren, hat sicher zu einigen Nachfragen und Verstimmungen geführt. Uns ist klar geworden, dass wir euch damit viel Mehrarbeit und emotionalen Stress beschert, sowie das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen Zukunft Gas und seinen Mitglieder zusätzlich belastet haben. Das tut uns sehr leid. Es ist zwar keine Rechtfertigung für unser freches Verhalten, aber wir möchten euch gern erklären, wie es dazu kam: Wir beschäftigen uns nun schon über ein Jahr intensiv mit eurem Verband und euren Lobbystrategien für den Erhalt des Gasgeschäfts. An irgendeinem Punkt sind wir unbemerkt in eine Identitätskrise geraten und konnten nicht mehr klar erkennen wo das WeiterSo! Kollektiv endet und wo Zukunft Gas anfängt. Nachdem die Kampagne zum Austritt der Stadtwerke über den Sommer so erfolgreich war, und immer mehr kommunale Unternehmen den Verband verlassen haben, ist in unserer Verwirrung dieses Statement entstanden:
Uns ist dann auch aufgefallen, dass dieses Statement unmöglich von Zukunft Gas stammen kann, dafür war es einfach zu ehrlich. Bisher habt ihr ja immer dementiert, dass ihr das gute Image der Stadtwerke für die Agenda der großen Gaskonzerne ausnutzt. Uns ist schnell klar geworden, dass dieses ungewohnt ehrliche Statement einen kontraproduktiven Effekt haben, und weitere Stadtwerke zum Austritt bewegen kann. Auch die darin verlinkte Website gas-zukunft.info lässt euch nicht gerade in einem guten Licht dastehen, und ist auch deutlich humorvoller, als wir es euch zutrauen. Deshalb haben wir schnell eine Richtigstellung verfasst und verschickt:
Wir hoffen, mit der Richtigstellung und dieser Entschuldigung haben wir unseren Fehler wieder gutgemacht und ihr seid uns nicht weiter böse. Wir werden in Zukunft versuchen nicht noch einmal in eurem Namen aufzutreten, das wäre ja auch wirklich die Höhe der Unverschämtheit, das ist uns klar.
Grüßli,
euer WeiterSo! Kollektiv